Heute habe ich mein digitales Zeitungsabo abgemeldet. Ich habe zu viel Zeitung gelesen und zu wenig bereichernde Texte. Das Zeitung lesen war ein Zeiträuber, obwohl ich als Zeitmillionärin lebe. Immer wieder haben mich Überschriften zum Weiterlesen gelockt. Am Ende des Artikels war ich enttäuscht von der Oberflächlichkeit des Geschriebenen. Immer wieder habe ich mir nach dem Lesen gedacht, eigentlich müssten jetzt die wirklich spannenden Inhalte kommen?! Aber sie blieben aus. Ich bin gespannt, wie es sich ohne digitales Zeitungsabo lebt.
Coronazeiten sind immer noch nicht vorbei. Bei meinem Lebensstil plus Impfung gehe ich davon aus, dass ich mich nicht anstecken werde. In meinen inneren Gedanken über diese Zeit bemerke ich, wie diktatorisch ich wäre, hätte ich politisch was zu sagen. Ich hätte längst eine Impfpflicht eingeführt. Damit unsere Kinder geschützt sind und all jene, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können oder deren Impfschutz nicht ausreichend aufgebaut werden kann. Menschen, die mit Menschen arbeiten wären bei mir als allererstes zum Impfen verpflichtet worden.
Ich hätte politisch beschließen lassen, was sich die Politik jetzt mehr oder minder offensichtlich von Firmen, Restaurants, Kultur und Clubs erhofft: Dass Mitarbeitende und Gäste geimpft oder genesen sein müssen, zwei G statt drei G. Jetzt gehen wir in den Herbst und Winter mit einem aktiven Coronavirus, der sich möglicherweise weiter ausbreitet oder auch mutiert.
Ob das demokratisch ist, angesichts einer seit Februar 2020 andauernden unsichtbaren Gefahr, die einer Naturkatastrophe gleicht, Menschenleben kostet und schon jetzt unabsehbare gesellschaftliche und wirtschaftliche Langzeitfolgen hat?
Naturkatastrophen hatten wir in diesem Jahr zusätzlich auf der ganzen Welt. In Deutschland haben schwerste Überschwemmungen durch Starkregen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Menschen aus dem Leben gerissen, Dörfer, Infrastruktur und berufliche Existenzen zerstört. Der Wiederaufbau wird noch lange dauern. – Unvorstellbar tragisch.
Vor ein paar Wochen wurde auch in unserer Region vor langandauerndem Regen mit hoher Überschwemmungswahrscheinlichkeit gewarnt. Ich bemerkte an mir, wenn jetzt die Feuerwehr käme und uns sagte wir müssten sofort das Haus verlassen, um unser Leben zu retten, hätte ich Mühe, mich selber dazu zu überreden. Bevor eine Katastrophe sichtbar ist, ist es schwer, vorausschauend vernünftig zu handeln.
?????