Mitten in Coronazeiten sitze ich am Schreibtisch oder an meinem Nähtisch und genieße es, mit viel Zeit und Muße zu malen oder zu nähen. Und immer wieder merke ich, dass ich genau so leben will. Kreativ reisen und mich wundern, was alles möglich ist, wenn ich mich darauf einlasse.
Im November 2018 habe ich geschrieben, dass die Jahre 2019 und 2020 erwerbsfrei bleiben. Vorgestern habe ich daran gedacht, dass ich 2018 glaubte, mich gegen Ende 2020 für 2021 neu entscheiden zu wollen. Jetzt sind wir im September 2020 angekommen und somit ist mein 3.Jahr auf Kreativreise bald vorüber. Ein Erwerbs-Ich, wie noch im Jahr 2018, überfällt mich nicht mehr. Ich fühle mich rundherum wohl. Tagtäglich fühle ich, wie gut es mir geht. Innerlich komme ich immer mehr in ein selbstverständliches Sein. Ich habe mich nie in meinem Leben gehetzt gefühlt, dennoch spüre ich nach drei Jahren Erwerbsfreiheit zunehmend eine wohltuende Gelassenheit. Ich bin einfach.
Ich war auch früher keine Intensivshopperin, aber so dann und wann, bin ich losgezogen, um zu sehen, was es Neues gibt. Jetzt fällt mir auf, dass ich überhaupt kein Bedürfnis mehr habe, durch shopping malls zu schlendern oder durch eine der Berliner Innenstadtteile. Nicht mal Stoffe mag ich im Laden kaufen, weil ich nicht in Läden rumschlendern mag. Stattdessen nutze ich die zahlreichen wunderbaren online Stoffläden mit ihren ausgewählten Stoffen. Und da kaufe ich nur, wenn ich wirklich einen besonderen Stoff entdecke. Genauso geht es mir mit Zeichenmaterial. Mein liebster Künstlergroßhandel ist elf Kilometer entfernt. Den suche ich gerne auf, wenn ich neue Lyra Farbriesen brauche oder spezielles Papier. Was ich dort nicht bekomme, bekomme ich punktgenau in diversen Onlinekunstshops. Das genieße ich. Wenn ich was brauche, kriege ich alles was ich brauche. Das spart Zeit, Geld und Abgase.
Zuhause sein ist mir eine wahre Freude. Ich habe drei Schreibtische an denen ich gerne sitze: den Esstisch zum Garten raus, den Südzimmerschreibtisch mit Balkon und den Nordzimmerschreibtisch. An allen Plätzen male ich gerne und höre dabei podcasts oder Musik. Zu Nähzeiten baue ich mir in einem der Räume einen 4. Arbeitstisch zum Zuschneiden des Stoffes auf und einen 5. kleinen Arbeitstisch für meine Nähmaschine. In dem Raum mit drei Tischen werkel ich dann über Stunden konzentriert an meinem Nähstück. Wunderbar!
Immer wieder entdecke ich neue podcasts. Podcasts sind ein echter Gewinn für mich. Endlich drücken Menschen ihre Gedanken über mehr als 30 Sekunden aus. Es gibt Vorträge oder Dialoge, themenzentriert oder persönlich, ohne Unterbrechung. Das ist noch besser als durch den Schnitt mutwillig durcheinandergebrachte Dokumentationen im TV anzusehen, die zudem oft von unnötiger musikalischer Untermalung dominiert werden. Podcasts sind natürlich wesentlich besser als Talkshows, in denen Moderator*innen sich ins Zentrum setzen und die Ausführungen ihrer Gäste ständig unterbrechen. Podcasts sind eine Wohltat für meine Ohren und meine Gedanken. Im TV waren 3sat Gespräche immer eine positive Ausnahme. Die Sternstunden von 3sat gibt es aber auch als podcast und den kann ich hören wann und wo ich will.
Überhaupt genieße ich die digitalen Medien. Wann immer ich will, kann ich lesen, hören oder anschauen was ich will. Ich muss mich an keinen Zeiten mehr orientieren. Das mag ich sehr.
Malen, nähen, lesen, schreiben, Musik hören, podcasts genießen und weiter geht‘s……..💓Bleibt gesund!🌀