Seit vierzehn Tagen leben wir im Jahr 2023. Zum neuen Jahr fehlten mir bisher die Worte. Mir persönlich geht es in meinem Leben sehr gut. Ich erfreue mich daran, meinen Alltag ganz in meinem eigenen Sinn leben zu können. Das bedeutet meistens, dass ich sechs bis acht Stunden an meinem Maltisch verbringe. Ideen kommen digital durch die weltweite zentangle-community zu mir. Die Inspiration ist umfangreich und vielfältig. Ich finde immer das, was mir gefällt und liebe es, Ideen umzusetzen und dann wieder digital zu teilen.
Inzwischen lebe ich fünf Jahre erwerbsfrei (…wo ist nur die Zeit geblieben?…) und bin täglich dankbar dafür, dass ich so leben kann, wie ich das Leben liebe. Mir macht es immer noch riesigen Spaß meinen Konsum möglichst gering zu halten. Das ist eine kleine Herausforderung für mich, denn ich liebe Kleidung, Schuhe und Handtaschen. Durch meine Selbstnäherei habe ich von Mai 2020 bis Oktober 2022 eine tolle Kleiderkollektion von 25 Oberteilen zusammengestellt, die mir in diesem Jahr und weiteren Jahren vollauf reichen wird. Ich habe seit Oktober 2022 keinen Impuls mehr zu nähen. Lieblingsschuhe habe ich auch genügend. Beim Scrollen durch schicke Schuhangebote stelle ich mir immer vor, welche meiner vorhandenen Schuhe Ähnlichkeiten aufweisen und schon schmilzt mein Kaufbedürfnis dahin. Bei Handtaschen bin ich auch anfällig, weiß aber auch, dass meine vier Lieblingshandtaschen für die nächsten Jahrzehnte reichen. Zumal ich immer wieder merke, dass ich monatelang eine Lieblingstasche habe und manchmal denke, dass sogar diese eine Tasche reichen würde.
In den ersten Tagen des Jahres habe ich mein Kreativmaterial neu sortiert und geordnet. Auch da weiß ich: es ist alles da, was ich brauche. Wenn mal einer meiner Lieblingsbuntstifte aufgebraucht ist, oder Fineliner nicht mehr zu gebrauchen sind, werde ich mir Nachschub besorgen. Aber erstmal komme ich noch lange mit dem aus, was ich mir in den letzten Jahren angeschafft habe.
Ich halte mich seit Ende Februar 2022 von ständigem Nachrichtenkonsum fern. Das tut mir sehr gut. Die Kriegsgeschehen in der Ukraine und anderswo auf der Welt bekümmern mich. All die Menschen, egal in welchem Land und von welchem Machthaber sie in den Krieg geschickt werden, machen mich fassungslos. All die Familien, die Verluste hinnehmen müssen, tun mir unendlich leid. Ebenso halte ich das Wissen um all die Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten müssen, um sich und ihre Lieben zu retten und die Ertrinkenden im Mittelmeer, für die Europa ein Sehnsuchtsort ist, kaum aus. Ich weiß, dass es viele politische Aktivist*innen gibt, die ihr Bestes geben, um Ungerechtigkeiten zu mildern, obwohl sie Ungerechtigkeiten am liebsten abschaffen möchten. Ich selber, kann keine Aktivistin sein. Als Aktivistin im Angesicht der Ungerechtigkeiten und Missstände könnte ich das Leben nicht ertragen.
Mein Ausweg ist, mein ureigenes Leben zu leben, das mir ermöglicht, meine Kreativreise fortzusetzen und mich an dem zu erfreuen, was mich tagtäglich umgibt.
Ich wünsche uns allen
Frieden und Verbundenheit,
Gesundheit und Gelassenheit
🕊🌀beate🌀🕊