
Die Corona-Verordnungen werden seit einigen Wochen in den 16 Bundesländern gelockert. Die Ministerpräsidenten sprechen sich mit dem Kanzleramt ab, haben aber ihre eigene Befugnis die Corona-Verordnungen für ihr Bundesland auszulegen. In Berlin darf man sich ab jetzt wieder mit Freunden aus mehr als zwei Haushalten treffen.
Für mich waren die Corona-Beschränkungen keine Bedrohung meiner Freiheit. Ich darf-muss-soll zuhause bleiben. Zuhause bleiben liebe ich. Zuhause sein und mich innerlich mit anderen Menschen und der Welt verbunden fühlen, das ist genau meins.
Ganz auf Zuhause-sein eingestellt, habe ich viel mehr gekocht als je zuvor. Ich habe gelesen, meine Schnörkeleien und Zentangle®️ gemalt, mich mehr mit dem Garten beschäftigt als in den letzten 23 Jahren und seit vielen Jahren das erste Mal wieder ein Kleid genäht. Ich bin sicher, weitere Kleider werden folgen. Das Zuhause-sein entspricht mir. Es entspannt mich. Es erfreut mich. Ich fühle mich wohl damit.
In den vergangenen Monaten habe ich zudem in Tagesaktionen unser Haus geklärt und mehrmals stundenlang in der Schlange von unserem nächstgelegenen Recyclinghof gestanden. Gut erhaltene Dinge, die wir längst nicht mehr brauchen, habe ich zum „Haus der kleinen Preise“ gebracht. So können die Dinge für andere Menschen noch nützlich sein, hoffe ich.
Ich lese immer wieder, dass wir in den Industrieländern der westlichen Welt durchschnittlich 10.000 Dinge haben… Wenn ich mich bei mir zuhause umgucke sehe ich so, so viel. Ich glaube, da komme ich mit 10.000 Dingen längst nicht hin. Obwohl ich viel geklärt habe. Ich hüte mich davor, meine Siebensachen zu zählen.
Manchmal träume ich davon, wie es wäre mit 100 Dingen zu leben. Das erscheint mir so wenig, dass ich gedanklich sofort auf 1000 Dinge erhöhe, um überhaupt ein inneres Bild zu bekommen. Das Leben mit 1000 Dingen kann ich mir sehr gut vorstellen. Innerlich gehe ich dann meine Sachen durch und zähle jeden einzelnen Stift und jeden Block, jedes Kleidungsstück und all die vielen Haushaltshelfer. Bei 1000 bin ich schnell. Für mich ganz alleine wäre das eine mutige Herausforderung. Leben mit 1000 Dingen. Da komme ich ins Schwärmen. Da ich aber nicht allein lebe, werde ich diesen Traum wohl nicht umsetzen.
Egal ob zuhause oder im wieder erlaubten Getümmel,
bleibt gesund!